Wetzlarer Tage der Phantastik 2024

 

40. Wetzlarer Tage der Phantastik:

Alles von gestern?
Mythen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Freitag, 13. September 2024
bis Sonntag, 15. September 2024


Der Tagungsbeitrag beträgt 50 €, ermäßigt 30 €. 

Um eine verbindliche Anmeldung wird gebeten. 


Elif Siebenpfeiffer Fast verschwundene Fabelwesen Greif

 

Dem Mythos haftet der Ruf an, aus grauer Vorzeit zu stammen – spätestens seit Beginn der Moderne schienen seine Erklärungsmuster ausgedient zu haben. Dabei haben die Menschen nie aufgehört, alte Mythen weiterzuerzählen und neue Mythen zu schaffen. Gerade durch den Rationalismus ist hier eine Leerstelle entstanden, in die das Mythische hineindrängt. Nirgends wird dieses Wechselspiel zwischen Logos und Mythos so deutlich wie in der phantastischen Literatur. Insbesondere die Fantasy steht in enger Verbindung zum Mythos, aber auch die Science Fiction verwendet mythologische Welterklärungsmodelle. Aktualität gewinnt die literarische Verwendung von Mythen als entzeitlichtes Erzählen, das allgemeingültige Bilder entwirft, die weit über das Hier und Jetzt hinausreichen.

Wie haben Mythen in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass wir uns die Welt erklären konnten? Wie haben sie Einzug in moderne literarische Werke gehalten – und welche Veränderungen haben sie dabei erfahren? Welche – nur fast verschwundenen! – Fabelwesen haben sich bis heute im Volksglauben erhalten? Welche alten und neuen Mythen haben heutzutage Konjunktur – bei der Beschreibung persönlichen Erlebens als auch bei der Konstruktion übergeordneten sinnstiftenden Erzählens?

Nicht zuletzt endeten die 39. Wetzlarer Tage der Phantastik zur Climate Fiction 2023 mit dem Ruf nach neuen Mythen und Utopien, um uns aus der Klimakrise herauszuerzählen. Das literarische Symposium der 40. Wetzlarer Tage der Phantastik versammelt Vorträge über zahlreiche Variationen des Mythos in Vergangenheit und Gegenwart.

Gerahmt werden die Phantastiktage von einer Ausstellung der Künstlerin Elif Siebenpfeiffer mit ihren Illustrationen zu Florian Schäfers Fast verschwundene Fabelwesen (arsEdition, 2023).

Im Rahmen der Phantastiktage findet am Freitag, 13.9.2024 um 19.00 Uhr außerdem die Verleihung des Phantastikpreises der Stadt Wetzlar durch den Oberbürgermeister statt. 

Gefördert durch den Science Fiction Club Deutschland e.V. und den Förderkreis Phantastik in Wetzlar e.V.  


Das geplante Programm der Wetzlarer Tage der Phantastik 2024

Freitag, 13. September 2024

17.00 Uhr  
Vernissage „Fast verschwundene Fabelwesen“ von Elif Siebenpfeiffer

19.00 Uhr
Verleihung des Phantastikpreises der Stadt Wetzlar durch den Oberbürgermeister der Stadt Wetzlar, Herrn Manred Wagner


Samstag, 14. September 2024 : Literarisches Symposium

8.30
Einlass

9.00-9.15   
Begrüßung

9.30-10.15 
Marco Frenschkowski:
Auf der Suche nach der großen Erzählung. Mythos und Phantastik in antiken und modernen Kulturen

10.15-11.00

Kristin Aubel:
Die Transformation der mythischen Erklärungsmacht in zeitgenössischer Fantasy

11.00-11.15   
Kaffeepause

11.15-12.00   
Leonhardt Lietz:
Mythos, Magie & Moderne – Vom Schamanen zu Harry Potter

12.00-12.45   
Katja Schmieder:
"There is no elsewhere": Philip Pullmans His Dark Materials als moderner Mythos

12.45-14.30  Mittagspause                             

13.30-14.30 
während der Pause:
Bibliotheksführung - Angebot für Interessierte

14.30-15.15   
Markus Reitzenstein:
Homers Odyssee in der Gegenwartsliteratur: am Beispiel von Margaret Atwoods The Penelopiad und Madeline Millers Circe

15.15-16.00   
Stefan Lampadius:
Der Pygmalion-Mythos in der Science Fiction

16.30-16.30   
Kaffeepause

16.30-17.15   
Constance Timm:
Mythologie des (Anti-)Helden – Vampire zwischen Mythos, Aberglauben und phantastischer Literatur

17.15-18.00   
Alessandra Reß:
The Fae are all right: Über die moderne Fee zwischen Mythpunk und Faerieporn

18.30-19.30

Florian Schäfer:
Von edlen Einhörnern und finstrem Basiliskenblick – Fabelwesen unter die Lupe genommen

20.00
Dinner


Sonntag, 15. September 2024

8.30
Einlass

9.00-9.45   
René Porschen:
Titanomachie – Gigantomachie – Sauromachie? Vom Mythos der evolutionskompetitiven Optimierung

9.45-10.30
Matthäus Leidenfrost:
Mythen nach dem Menschen. Donna Haraways mythischer Horizont

10.30-10.45 
Kaffeepause

10.45-11.30

Friedhelm Schneidewind:
Mythen à la Hollywood

11.30-12.15
Rebecca Haar:
Gestern, heute, morgen – Star Trek als modernes Mythengeflecht

12.15-13.00
Hermann Ritter:
Welche Mythen wollen wir hören und erzählen?

13.00-13.15
Schlussrunde

13.15
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG FÖRDERKREIS PHANTASTIK IN WETZLAR e.V

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