Nehmen wir einmal an, Karl May wäre vom Jahr 1900 durch einen Zeitsprung in das Jahr 2000 gelangt und würde heute als Schriftsteller seinen Lebensunterhalt verdienen. Wie würde er heute seine Reiseerzählungen anlegen, damit sie weiterhin von einem breiten Publikum, nämlich von Jugendlichen wie von Erwachsenen gelesen werden? Er würde zweifelsfrei Fantasy schreiben, das erfolgreiche Literaturgenre, das die heutigen Leser verschlingen. Zumal in seinen Werken bereits so viele verborgene phantastische Elemente enthalten sind, die er – seiner Zeit geschuldet – nur nicht ausgeführt hat. Sein Orient war schon damals kein Abbild der Realität, sondern ein imaginierter 1001-Nacht-Orient.

Deshalb hat der Karl May Verlag gemeinsam mit der Phantastischen Bibliothek Wetzlar eine neue Romanreihe entwickelt, in der die vertrauten Figuren Kara Ben Nemsi, Hadschi Halef Omar und Sir David Lindsay neue Abenteuer im Orient erleben, der nun ein durch und magischer Orient ist – mit Zauberei, Fabelwesen und wundersamen Dingen. Karas Mut und Geschicklichkeit muss sich mit den Künsten von Hexen, Dämonen und Geisterbeschwörern messen, sein Henrystutzen findet nun seine Grenzen in magischem Schutz oder Bannflüchen. Alte Feinde wie der Schut oder der Mübarek tauchen wieder auf, der eine war gar nicht tot, weil er beim Sturz in die Verräterspalte eine Schutzweste trug und nur ein paar Knochenbrüche erlitt, während der andere in einem ägyptischen Sarkophag wieder zum Leben erweckt wurde und fortan als Untoter sein Unwesen treibt.

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